Die Gladbecker Landwirte bemühen sich immer intensiver um den Tierschutz beim Mähen ihr Gras- und Wiesenflächen. Jetzt sogar mit elektronischer Hilfe.

Ein kleines Gerät, das im Hochfrequenzbereich einen Ton aussendet, ist mittlerweile auch auf vielen Gladbecker Mähmaschinen mit an Bord und vertreibt mit seinem akustischen Spezialsignal Wildtiere wie Rehkitze, Rebhühner, Fasane oder Feldhasen von der jeweiligen Fläche. Gerade im Frühjahr sind z. B. die kleinen Kitze in der Regel noch nicht fluchtfähig – der Warnton rettet ihr Leben.

So können sich nicht in das Schneidwerk der immer leistungsfähiger werdenden Mähmaschinen geraten.

Doch damit nicht genug: Landwirte wie der Gladbecker Theo Im Winkel suchen vor dem Mähen das jeweilige Feld auch nochmals sorgfältig mit ihrem Hund ab; oder sie stecken Stangen auf der Fläche in die Erde – Stangen, an denen Plastiktüten befestigt sind, die kräftig im Wind rascheln und die so äußerst wirksam sind: Diese Flattertüten vertreiben ebenfalls viele Wildtiere, die damit beim maschinellen Mähen der Fläche erst gar nicht in Lebensgefahr geraten.

Besser von innen nach außen als von außen nach innen

Falls dennoch einmal ein Jungtier beim Mähen der Fläche mitten im Feld gefunden wird, setzen die Landwirte das Tier, etwa ein Rehkitz, am Rande des Feldes wieder ab – das geschieht mit Umsicht, da das Jungwild keinen menschlichen Geruch annehmen darf.

Gerd Tersluisen (Hegering) und Theo im Winkel befestigen ein akustisches Warngerät an einer Flattertüten-Stange.Foto: G. Schypulla

Die Landwirtschaftskammer NRW und der Landesjagdverband haben sogar eine eigene Info-Broschüre für die Landwirte aufgelegt, in der sich detaillierte Hinweise zur besten Form des Mähens finden: Wenn die Maschinen von innen nach außen auf der jeweiligen Fläche zum Einsatz kommen, haben die Tiere die beste Flucht- und Ausweichmöglichkeit. Eine Vorgehensweise „von außen nach innen“ fängt die Tiere dagegen wie auf einer Insel ein (siehe auch Info-Kasten).

Theo Im Winkel unterstreicht, dass er jetzt regelmäßig das akustische Warngerät mit an Bord der Mähmaschine nimmt – und dass er auch die weiteren geschilderten Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Gerd Tersluisen vom Hegering ergänzt: „Die Landwirte leben täglich mit und in der Natur. Ihnen ist es keineswegs egal, was mit den Jungtieren auf den Feldern passiert.“ Die neue akustische Technik ermögliche nun einen deutlich besseren Schutz dieser Tiere.

Der Schutz der Wildtiere beim Mähen – Gerd Tersluisen hat ein solches Abenteuer übrigens auch in sein neues Försterkinder-Lesebuch (Band 2) hineingenommen, das schon bald erscheint.

Quelle: derwesten.de – Michael Bresgott | Foto: Schypulla

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